Wo bitte geht es zum QR-Code?

Donnerstag im NRW-Forum. Hier gab es die Vernissage zu “Internet killed the Video Star”.
Eine Vernissage zu einer Internet-Ausstellung. Ein neues Konzept, ein neuer Ansatz. Ich gebe zu, ich war sehr neugierig darauf, wie genau so eine Vernissage durchgeführt wird. Wie die Leute es annehmen, wie sie damit umgehen. Auch, ob die Technik nicht versagt.

Als wir oben ankamen, war noch nicht sehr viel los. Eine nette QR-Code-Dame zeigte und erklärte mir, wie ich den Code auf ihrem Rücken scannen und den Link anschließend öffnen kann. Ooookeeeeh. Ich zückte mein iPhone (am Vortag hatte ich verschiedene Apps geladen) und versuchte mein QR-Glück. App 1: kein Erfolg. App 2: kein Erfolg. Aber sie war unermüdlich. Ich müsste den QR-Code-Reader laden. Endlich hatte ich die richtige App gefunden und TATATAAAAA … es klappte. Ich wurde zu einem Video geleitet und hätte es mir direkt ansehen können. Erfolg Nummer 1. Gut.

An der Wand hingen Plakate, die ähnlich verlinkt waren. Hierzu benötige man Snap2Life. Das Plakat wird fotografiert, dann scannt die App das Bild und findet den Link. Dies klappte auf Anhieb. Ich machte noch einige Anläufe. Es klappte immer noch alles. Die Videos schaute ich mir nicht an. Dazu war es dann doch zu laut und die Menschen zu interessant. Schließlich wollte ich ja auch einen Fotobericht machen. :o) Da musste ich dann doch Prioritäten setzen.

Langsam füllte sich die obere Etage und die Besucher wurden neugieriger und mutiger. Die QR-Code-Damen befanden sich zeitweise im Belagerungszustand. iPhones und iPads … ach nein, ich sah nur 1 iPad.

Und was sah ich in den Gesichtern der Besucher? Vieles. :o) Vor allem aber die gleiche Neugier, die ich verspürte. Das gleiche Lächeln, wenn die Verlinkung klappte und die gleiche Ratlosigkeit, wenn jemand eine falsche App geladen hatte. In einigen Augen sah ich aber auch „Rätselraten 2.o“. Ich schätze 20 % der Besucher hatten kein Smartphone (oder behielten es lieber in der Handtasche) und hielten sich an ihrem Prosecco-Gläschen fest.

Ein Pärchen unterhielt sich darüber, was man wohl machen könnte, wenn man kein Smartphone besitzt. Tja. Gute Frage. Sie waren übrigens ehrlich besorgt, weil sie augenscheinlich sehr gern mitgemacht hätten. Ich fragte mich anschließen, ob ich überhaupt noch jemanden kenne, der KEIN Smartphone besitzt?

Zwischendurch sagte Herr Lippert ein „Willkommen“ und nun konnten wir auch die Musik von DJ Tolouse Low Trax (was für ein feiner Name!) genießen. Er hat es, meiner Meinung nach, wirklich verstanden, die visuellen Eindrücke zu verschachteln. Ich habe gern zugesehen und -gehört. Die gesamte Stimmung war fröhlich und locker.

Spätere Versuche, die Videos anzusehen scheiterten, da wohl das Netz leicht überlastet war. Jedenfalls bekam ich immer diese Fehlermeldung. Macht aber auch nix und war zu erwarten.

Was fange ich persönlich jetzt mit diesem neuen Konzept an? Es ist neu und somit interessant. Ausbaufähig. Für alle zugänglich. Als Zusatz oder Ab-und-Zu-Alternative zum eigentlichen Museumsraum sehr interessant. Auch zum mitmachen regt es an. Aber ich bin ja altmodisch. Das Internet kann für mich keinen Museumsbesuch ersetzen. Was aber bestimmt auch nicht die Intention ist. Ich möchte weiterhin in passendem Ambiente Exponate und Bilder betrachten.
Trotzdem … diese Ausstellung erweitert den (virtuellen) Horizont.
In der nächsten Zeit werde ich mir auch alle Inhalte auf der Internetseite ansehen. Die Seite an und für sich, empfinde ich nicht als besonders gelungen. Gerade hier wären schön aufbereitete virtuelle Räume doch das A und O gewesen. Schade. Aber es ist ja auch das erste Mal. Da kann ja nicht alles auf Anhieb klappen. :o)

4 Gedanken zu „Wo bitte geht es zum QR-Code?“

  1. Du kennst noch einen ohne Smartphone ;-) Nichts destotrotz finde ich die Idee interessant, schwanke allerdings ein wenig zwischen dem spielerischen Gedanken und (m)einer seltsamen Aversion Menschen als Codeträger zu sehen.

    Viele der Bilder haben etwas Rekursives und eine Anmutung eines virtuellen Raumes – das passt!

    • Ach ja. Wir unterhielten uns mal darüber, nicht wahr? Der spielerische Aspekt ist sicherlich nicht zu unterschätzen. Und sind nicht alle Menschen Code-Träger? Vererben sie nicht alle etwas weiter? Zeigen und lehren … ob man es mag, muss jeder selbst entscheiden. Ein seltsamer Gedanke.

Kommentare sind geschlossen.

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