Welches Land wollen wir sein?

Am 1. September war ich zu Gast in den Räumlichkeiten des Fountain Studio, um der Veranstaltung „Welches Land wollen wir sein?“ beizuwohnen und diese fotografisch zu begleiten. Sehr interessante Eindrücke … Menschen mit Meinung … Diskussionen.
Daher wollte ich gaaaanz viel von Elke Tonscheidt wissen. Elke bloggt bei Ohfamoos, ist Mitbewohnerin in den Räumlichkeiten von Fountain Studio und höchst engagiert, wenn es um Politik und Menschen und deren Meinungen und Situationen geht. Im Kleinen – im Großen. UND hat diese Veranstaltung auf den Weg gebracht.

 

Warum engagierst Du Dich für die Offene Gesellschaft?

Weil ich das Ziel der Initiative, eine echte Debatte in ganz Deutschland in Gang zu bringen, nachdrücklich unterstütze. Es hilft doch nichts, wenn man hauptsächlich gegen etwas ist. Sich zum Beispiel über „die“ Politiker aufregt oder „die“ Medien anprangert – sich ansonsten aber fein raus hält nach dem Motto: Ich allein kann doch eh nix tun.

 

Was geht denn konkret?

Zusammen mit meinen Büro-Kollegen Melanie und Rolf vom fountain studio haben wir eine Veranstaltung in unserem Büro organisiert, Du warst ja dabei und hast diese wunderbaren Fotos gemacht. So ein kleines „Event“ kann jeder machen! Einen Raum finden und los legen, Leute einladen, Impulsgeber festlegen, diskutieren. Da entsteht eine ungeheure Dynamik, vor allem wenn man mit Menschen spricht, die man gar nicht kennt.

 

Wie war denn die Resonanz?

Die Leute waren sehr berührt, inspiriert. Auch wenn sie sicher nicht alle der gleichen Meinung waren/sind. Aber sie haben zugehört, versucht zu verstehen. Ein Teilnehmer, Peter Klein, hat sich danach z.B. hingesetzt und einen Offenen Brief verfasst. Darin schreibt er u.a., ich verkürze:

… wenn wir den Ursachen einer möglichen bedenklichen Entwicklung unserer Gesellschaft in Richtung Verrohung, Fremdenfeindlichkeit und Chauvinismus entgegen wirken wollen, bedarf es der Auseinandersetzung auch mit den Gedankengebäuden rechtspopulistischer Gruppierungen, so abstoßend es sein mag (…) Unterlassen wir dies, so sind unsere „Aktionen“ nur Löschversuche der von den Rechtspopulisten gelegten Brände, der „Zunder“ jedoch wird weiter verfügbar sein und möglicherweise geht uns – nicht zuletzt begünstigt auch durch den demografischen Wandel – irgendwann das „Löschwasser“ aus.“

 

Es geht also im Kern gegen Rechtspopulismus?

Für mich geht es darum sich zu engagieren, klar zu sagen, wie wir – eben in welchem Land wir – leben möchten. Und was wir dafür bereit sind zu tun. Welche Werte wir hoch halten, welche wir auch anpassen sollten/müssen in der Auseinandersetzung mit der Welt, der ich grundsätzlich offen gegenüber stehe.

 

Und hier suchst Du Mitstreiter?

Ja. Ich möchte mich auseinandersetzen – mit anderen Menschen, von denen ich gegebenenfalls lernen kann oder die ich überzeugen kann, dass wir, gerade als Eltern, doch die Aufgabe, ja vielleicht sogar Pflicht haben, uns Gedanken über die Zukunft zu machen. Nicht alles hinzunehmen, wie es ist, weil man doch nicht kann. Doch, man kann! Aber es kostet Zeit und Kraft, das ist klar. Von nix kommt nix.

 

Wie stehst Du zur AfD?

Gespalten. Was ich bislang weiß, ist das: Die Leute, die ihr folgen, sind keineswegs dumm. Ein lieber Freund von mir hat sich ihr z.B. angeschlossen, mit dem ich früher im Soziologie-Studium über Gott und die Welt parlieren konnte. Der ist heute natürlich weiter ernst zu nehmen, weil er sehr klug ist. Aber ich frage mich natürlich, warum er plötzlich einer Partei folgt, die ich zunächst mal als abstoßend wahrnehme in all ihrer Negativität. Was m.E. falsch ist: Sich umdrehen und jemanden die kalte Schulter zeigen. Das geht im Privaten nicht, das geht im Politischen erst recht nicht. Ignoranz verstärkt Aggressivität.

 

Und was machst Du?

Du weißt, ich blogge gern darüber, wie man die Welt positiver wahrnehmen kann. Auf ohfamoos schreiben wir, drei Frauen und ich, über die Kunst des Lebens, wir setzen uns auseinander mit dem, was uns im Alltag begegnet und versuchen stets etwas zu finden, was positiv ist.

 

Zurück zur Offenen Gesellschaft…

Genau, auch die unterstützen wir deshalb. Diese Initiative versammelt Menschen, die bereit sind sich FÜR etwas einzusetzen. Für Demokratie und Freiheit. Und dazu gehört vor allem Auseinandersetzung mit denen, die diese Werte eingrenzen wollen.

 

Deshalb gibt es auch in Düsseldorf noch eine Veranstaltung, am 29. September, richtig?

Ja, diesmal im großen Stil, zusammen mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, für die ich früher einmal tätig war. Wir wollen Orientierung schaffen, indem wir zum Gespräch einladen. Da werden rund 200 Leute debattieren, ein tolles Experiment.

DANKE, ELKE!

Und hier der Abend in Bildern. Klickt euch durch die Galerie. Es gibt viel zu sehen. :o)

Offene Gesellschaft - welches Land wollen wir sein?

 

 

2 Gedanken zu „Welches Land wollen wir sein?“

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