Ofengemüse mit Kindheitserinnerungen

Wie ich euch ja schon berichtete, fand ich über Sally diesen schönen Kochblog Krautkopf. Als ich ins Impressum schaute, war mir auch klar, warum mir die Bilder so gut gefallen. Sind sie doch ein Projekt von Paul liebt Paula. :-)

Und schon als ich das erste Mal die Bilder und Rezepte durchsah, fand ich dieses Rezept vom Ofengemüse mit Kartoffel-Selleriepürree. Es ist nicht nur so, dass ich die Zusammenstellung super interessant (rote Beete und Knoblauch) und lecker fand, sondern hier kamen ganz klar Kindheitserinnerungen in mir hoch. Oma machte für mich ganz oft Kartoffelpüree. Ich hätte mich damals schon rein setzen mögen. Wenn ich von der Schule nach Hause kam, stand sie am alten Ofen und stampfte die Kartoffeln. Ich fand das total spannend. Wenn sie die Milch zu den Kartoffeln gab, sagte sie immer: „Die Milch nimmt den Kartoffeln das Salz. Du musst immer ein wenig nachwürzen. Nicht vergessen!“ Ich habe es nie vergessen. Aber auch seit ihrem Tod vor 10 Jahren kaum oder nie mehr Kartoffelpüree gekocht. Irgendwie gehörte es zu ihr.

Ja. Und dann sah ich das Rezept und fand, ich könnte es Oma doch einmal nachmachen. Sie hätte zwar niemals so gekocht, weil sie ein Kriegskind und Köchin der schönen, fetten Sonntagsbratenkultur war aber hey … so mischt sich alt und neu.

Noch einmal zurück zu Krautkopf. Was ich spontan mochte, ist die Art der Darstellung ihrer Gerichte. Die Bilder scheinen nicht gestellt, sondern haben einen feinen Dokumentations-Stil, den ich persönlich sehr schätze. Ich hatte mich in der letzten Zeit stark mit Food-Fotografie auseinander gesetzt. Habe mir einige Bücher zugelegt, mir die Aufbauten angesehen. Ich bin auch schlauer. Auf jeden Fall. Ich könnte das sicher auch. Mit Blitz hier und Aufheller da. Aber Zuhause habe ich da natürlich keine Lust zu. Und da ich das Licht in meiner Küche ganz gut kenne, wollte ich einfach eine nette Doku zu diesem Rezept machen.

Das Problem sind ja immer auch die Utensilien. Für viel Abwechslung müsste ich wirklich ganz viel dazu kaufen oder auf Flohmärkten rum rennen. Ich mag nämlich den Mix aus Alt und Neu. Ich mag es, wenn es so aussieht, als würde wirklich gekocht. Mit Spritzern und Schalen und allem, was daneben gehen kann. Das ist echt.

Statt auf den Flohmarkt ging ich in den Keller und holte Omas alte Schiebekelle aus der Schublade. Ich habe sie nie weg geschmissen, weil sie mich daran erinnert, dass sie jeden Tag für mich gekocht hat. So lange ich mich zurück erinnern kann, hat sie diesen Schieber benutzt. Besonders ins Gedächtnis eingebrannt sind mir hier ihre grandiosen Reibekuchen und ihre Fähigkeit die Ölspritzer auf der Hand zu ertragen, wenn sie sie mit diesem Schieber und dem Zeigefinger umdrehte. :-)
Außerdem gibt es da diesen kleinen Dessert-Löffel. Vor Jahren habe ich ihn aus der Besteck-Kiste genommen und ihn als einzigen aus dem alten Zink-Besteck zu unserem bestehenden Besteck gelegt. Ich liebe ihn. Und ich bevorzuge ihn. Wenn es einen besonderen Nachtisch gibt, suche ich genau dieses Löffelchen. Wenn ich meinen Kaffee umrühre, greife ich nach ihm. Wir beide erinnern uns gemeinsam an die damalige Küche, den Küchentisch und die Polsterstühle. Und somit wurden gestern diese beiden Utensilien meine Fotobegleiter.

Das Rezept könnt ihr oben nachlesen. Ich habe es etwas modifiziert. Statt Parmesan nahm ich Radieschen-Frischkäse-Creme. Und mein Mangold war leider etwas größer. So zupfte und blanchierte ich ihn und legte ihn kurz vor Ablauf der Ofenzeit mit zum Gemüse. Außerdem gab es kein Sellerie in mein Püree. Das ist nicht so mein Ding. Eine Trüffel-Kartoffel habe ich hinzu gelegt. Ich wollte sie unbedingt fotografieren und den Geschmack testen. Sehr Mjammjamm.
Dazu ein Gläschen Weißwein – das kam mir passend vor.

Fazit: wirklich lecker. Ich mag es sowieso nicht, wenn alles total klein geschnipselt oder gar durchgerieben wird. Die großen Gemüsestücke sind sehr nach meinem Geschmack. Die Kombination aus roter Beete, Kartoffeln, Knoblauch und Mangold … hach!

Ab nächster Woche hab ich eh keine Zeit mehr zu kochen. Aber dass mir das hier so gut gelungen ist, freut mich enorm. Danke Krautkopf. :-)

Ofengemuese

 

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5 Gedanken zu „Ofengemüse mit Kindheitserinnerungen“

  1. lecker.
    wieso bekomme ich jetzt nur hunger?
    ich bin ja mehr so der deftig kocher. eintopf oder alles inne pfanne.
    und nudelsachen mag ich gerne.

    • Keine Ahnung, Berni … hihi. Zweites oder drittes Frühstück wäre wohl angebracht? :-)
      Ich mag auch deftig. Und auch Nudeln. Aber gestern musste das da sein. Ich entscheide immer am gleichen Tag, was ich esse. Vor-kaufen geht gar nicht. Dann hab ich nämlich garantiert keinen Hunger drauf. Guten Appetit zum Mittagessen. Grüß Silke!

    • Ich weiß noch nicht. Dass ich aber überhaupt wieder Lust aufs Fotografieren habe, zeigt mir, dass ich gesunde. Außerdem ist es spannend, in alle Richtungen zu denken. Und die Sachen anzupacken. Um es mit Nadjas Worten noch einmal zu sagen: TU es!
      Freut mich, dass dir die Bilder gefallen. Kochen und knipsen gleichzeitig ist gar nicht so einfach. Bei komplizierteren Sachen würde ich das wohl nicht hin bekommen. *g

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