Murmeltiervorweihnachtszeit

Wäre es nicht schön, die Vorweihnachtszeit so zu nutzen, wie die göttliche Stimme es vorgesehen hat? In seliger und in sich ruhender Vorfreude auf diesen EINEN Abend? Besinnung und zeitlupenmäßiges, sonntägliches Entzünden der vier Kerzen? Plätzchen backen oder zumindest essen. Im Kreise der Lieben über die neusten Anti-Lametta-Trends diskutieren und sich entspannt darüber lustig machen, welche Glitterblinksuperduperschlittentiere in Nachbars Garten stehen? Weihnachtsmärkte besuchen, Glühwein trinken und Reibekuchen geniessen. Mit den Patenkindern Karussell fahren. Ich hoffe inständig, dass tatsächlich einige unter euch mehr Zeit als ich dafür haben.

Das Weihnachtsmurmeltier grüßt mich nämlich schon wieder jeden Morgen. In der Agentur läuft das Vorweihnachtsgeschäft auf Hochtouren. „Zum Glück!“ möchte ich hier sagen. Ett brummt und ich versuche, diese Tatsache wie immer als Endspurt im Jahr so sportlich wie möglich hinter mich zu bringen. Zwischen den Jahren muss dann die Erholung her. Wobei ich mich gerade zwischen den vielen Aufgaben schon recht wohl fühle. :o)

Was gäbe es noch über diese so heilige Zeit zu berichten?
Ich habe gelernt, dass viele Fotografenblogs sich einem Schwanzlängenvergleich unterziehen. Ganz erstaunlich, dass sogar Klickzahlen veröffentlicht werden. Natürlich hat jeder, der was auf sich hält, einen fotografisch einwandfreien Adventskalender auffe Seite. Mit hyperdyper Gewinnen. Mitmachen ist angesagt. Die Seiten abklappern und alles abgreifen, was geht. Ist doch umsonst. Oder fast umsonst. Oder doch nicht. Kinners, ich kauf nix. Basta. Behaltet eure Tutorials, Buchempfehlungen (hier sei das neue Buch von Steffen Böttcher ausgenommen, denn ihm nehme ich die echte Freude darüber ab), Bearbeitungssoftwares, Gratis-Shootings (ARGH!) Verlinkungen und und und. Untergehen im Weihnachts-Online-Blog-Schwanzlängenvergleich. Irre. Wie wohltuend, wenn sich einige Menschen tatsächlich weiterhin nur mit der Fotografie beschäftigen. Oder ihren Blog links liegen lassen und sich um Plätzchen kümmern.

Den Preis für die dämlichste Adventskalender-Online-Promo möchte ich an AirBerlin vergeben. Hier können jeden Tag Flugreisen gewonnen werden, die am nächsten Tag (in der Vorweihnachtsmurmeltierzeit!!!) eingelöst werden müssen. Morgens hin und am Abend zurück. Ja nee … iss klaa.

So, jetzt gehe ich den Weihnachtsmann suchen und hoffe, er hält sich mit obigen Vergleichen zurück. Bis demnäxt!

 

 

14 Gedanken zu „Murmeltiervorweihnachtszeit“

  1. Auf dass in dem vorweihnachtlihen Chaos ein klein wenig Zeit übrig bleiben möge :-) … viele Fotoblogs lesen wird mir langsam zu anstrengend, teilweise erscheint mir das Netz der Fotoblogs fast wie eine dezentralisierte FC.

    Ich wünsche Dir eine gute Zeit.

    • Guten Morgen Aebby. :o)

      Nun … so schlimm wie in der FC sehe ich das nicht. Aber das „lobhudeln“ und „anbiedern“ auf manchen wirklich schlechten Fotoblogs lässt diesen Vergleich durchaus zu. Ich habe mich nach einem Jahr auf ein paar interessante Blogs beschränkt. Sie sind in meinem RSS Feed und decken alles ab, was mich interessiert.
      Für mich zählt dabei Inspiration, Unterstützung und vor allem gute Ideen und Bildumsetzungen.

      Ein wenig Zeit bleibt in jeden Fall übrig. Ich wünsche dir ebenfalls ein wenig Besinnung und Ruhe. Vielleicht ein gutes Buch und in jedem Fall die heiße Tasse Kaffee oder Tee zur Gemütlichkeit.

  2. bravo. immer fein mit der ruhe.
    das sagt mir auch grad mein körper auf den ich in zukunft wirklich besser hören sollte.
    so verbringe ich die näxte zeit mit extrembubu ;-)

    • Berni, ich hoffe, es geht dir gut?
      Extrembubu hört sich nicht schlecht an. Und auf den Körper solltest du sowieso hören. Es dauert zwar manchmal etwas, bis das Gehör in diese Richtung geschult ist aber wenn das geschafft ist, lernt man damit umzugehen. Wir haben nur den einen.
      Liebe Grüße an Silke! :o)

  3. Hach was bin ich froh über Deine Blogpost. Das ganze Jahr kriege ich von allen möglichen Herstellern Geräte, Bücher in Tools zugesandt, die sich in meinem Regal stapeln. Ich hab das ganze Jahr gedacht: „Hach, das könnte ich ja zu Weihnachten über meinen Bog verlosen. Als so eine Art Weihnachtskalender. Vielleicht freut sich ja jemand anderes darüber und warum soll ich denn soviel Produkte überhaupt horten und für mich behalten. Ich erzählte einem befreundeten Blogger davon, der mir sofort sagte: vergiss es! Die Leute meckern! Du machst Dir nur ein Haufen Arbeit und bekommst Schelte und Gemecker. am Ende hast Du überhaupt nichts davon. Ich sagte ihm, dass ich mir das nicht vorstellen kann, doch er erzählte mir von eigenen Erfahrungen und ich lies es. Er sollte recht behalten. Nun staubt der Scheiß zwar weiter in meinem Regal rum, doch offenbar hab ich alles richtig gemacht.
    Die Besucherzahlen auf den Blogs haben übrigens nichts mit Schwanzvergleichen zu tun, sondern, damit, ob man für potentielle Werbekunden irgendeine Relevanz hat, denn – und das vergessen offenbar ganz viele – so ein Blog kostet (40€/Monat Serverkosten bei mir) und macht Arbeit. Wir werden durch keine GEZ Gebühren finanziert sondern machen das einfach so – und wollen niemandem irgendwas Böses.

    Danke, dass Du mein Buch als Geschenk akzepzeptieren würdest. Das ist sehr großzügig!

    • Steffen, ich denke mal, dein Beitrag ist ironisch gemeint.
      Ich frag mal lieber nach, denn nachher gebe ich dazu Laut und es ist wieder in den falschen Hals geraten.
      Es hört sich für meine Ohren sehr angeätzt an.
      Ich würde dein Buch übrigens nicht als Geschenk akzeptieren sondern als Geschenktipp. Ich hatte überlegt, es mir zu kaufen.

      Und natürlich ist es ein hartes Brot, wenn man mit Geräten und Tools zugeschmissen wird.

      Ich kenne sehr wohl den Hintergrund zu Klickzahlen. Aber sie gehören vielleicht nicht in alle soziale Kanäle sondern zu den Marketingfrizzen, die sie interessieren. Ich empfinde das durchaus als Schwanzlängenvergleich. Anders kann ich mir die vielen Posts und Hurraschreie dazu nämlich nicht erklären.

  4. Ach, mich nervt das ewige Gemecker über die deutsche Bloglandschaft. Du hattest Dich ja neulich schon beschwert, dass es nicht wirklich Interessantes mehr gibt. Weiß Du, man setzt sich immer und immer wieder hin und arbeitet an Artikeln und erarbeitet Dinge und dann kommen solche Blogposts wie Deine. Ja das ärgert mich.

    • Schön. Dann lass es raus. Ich kann das ja nachvollziehen.
      Das Geschäft ist hart aber ich denke mal, dass weiß man doch vorher. Naja, vielleicht nicht immer und man weiß ja auch nicht, was draus wird aber trotzdem …

      Das Dumme ist nur, dass ich genau Dich damit nicht meinte.
      Und genau Du meldest dich dann zu Wort. Glückwunsch.
      Ich meine damit alle diese pseudofotointeressierten, die Anerkennung um jeden Preis suchen. Es geht mir auf den Senkel, wenn ich die X-te Weihnachtspromo zum X-ten Mal auf allen Kanälen sehe. Es geht mir auf den Geist, wenn ich sehe, dass gefischt wird, was das Zeug hält. Ja, das Thema ist alt. Aber deswegen darf ich mich doch trotzdem darüber ärgern.

      Und ja, ich werde mich auch wieder beschweren, wenn mir das gleiche Thema zum wiederholten Male aufgetischt wird. Vom gleichen Blog und immer unter einem anderen Deckmäntelchen. Vielleicht bin ich auch einfach müde. Kann sein.

      Was meinst du mit „Unrecht“? Postet nicht jeder, was er für richtig erachtet? Wenn ich mich über Schwanzlängenvergleiche aufrege, dann weiß ich ja auch, dass derjenige das für bemerkenswert hält … und nein, ich habe nichts im Gully verloren. Es geht mir tatsächlich nicht um Geld sondern um Inhalt.

  5. Du schreibst: „man setzt sich immer und immer wieder hin und arbeitet an Artikeln“.
    Genau das ist es. DU machst das. Aber das ist doch die Ausnahme! Bist nicht gerade du jemand, der sich einfach nicht zufrieden geben will? Wäre die Welt nicht interessanter, wenn es mehr Menschen gäbe, die genau das machen?
    Andere sind satt. Da wird einfach nur kopiert und altes noch einmal umgeschrieben … blabla.

  6. Du schreibst außerdem von „ewigem Gemecker“. Ist das so? Ich habe davon nichts gesehen. Ich sehe immer nur die himmelhochjauchzenden Anmerkungen.

    Neulich postete Calvin Hollywood ein Sprungself von sich auf G+. Dass sich die Gemeinde nicht gegenseitig vor Freude totgetreten hat war alles. Was soll das? Und vor allem … was bringt einem Fotografen eine Fangemeinde, die wie ein räudiges, kleines Hündchen auf eine Streicheleinheit von Herrchen wartet? Ich krieg das einfach nicht zusammen. Wahrscheinlich KAUFEN die Hündchen auch gern Leckerlis. Das wird es sein. Ich würde mir als Fotograf dabei so was von mies vorkommen. Sollte der Fokus nicht auf Idee und Qualität gesetzt werden? Tilla würde jetzt wieder sagen, dass ich zu gut für diese Welt bin. Ist mir egal. Ich habe zumindest noch Wertvorstellungen.

    Aber wahrscheinlich bin ich dafür auch nicht tief genug drin, in der „Szene“. Ich bin ja nur jemand, der den Output betrachtet. Aber wenn tatsächlich viele meckern … könnte dann nicht ein Körnchen Wahrheit dahinter stecken?

    Was ich außerdem bemerkenswert finde, ist, dass du dich noch an mein erstes „kritisches Hinterfragen“ erinnerst. Dieser Blogpost hier und der, an den du dich erinnerst, sind meine einzigen negativen Assoziationen, die ich mal öffentlich gepostet habe. Ist schon seltsam, dass die negativen Dinge haften bleiben. Oder Anmerkungen hinter sich her ziehen. Damals warst du auch angefressen. Ich hab nicht ganz verstanden wieso und verstehe es heute auch nicht richtig. Warum fühlst gerade du dich angesprochen? Und warum verteidigst du deine Arbeit? Mein kleiner Blog hier (Klickzahlen verschwindend gering) ist doch echt unwichtig. :o)

    Vielleicht sollten wir diese Diskussion lieber mal persönlich führen. Leider hat bei mir die Knackscharf-Tour nicht geklappt. Ich hatte keine Kohle und auch keine Gerätschaften und Tutorials, die ich hätte verkaufen können. Knick-Knack! :o)

  7. @Steffen @Tanja … ich habe jetzt zwar mitgelesen möchte mich aus Eurer Diskussion raushalten. Das nächste ist also kein Diskussionsbeitrag sondern eine Ergänzung zu meinem Kommentar oben.

    @Tanja … der Satz in Deinem letzten Kommentar „Dass sich die Gemeinde nicht gegenseitig vor Freude totgetreten hat war alles.“ … genau das meinte ich damit, dass ich mich an die FC erinnert fühle – mir fallen gelegentlich Zirkel auf, in denen Bilder ausserordentlich (für meinen Geschmack übermäßig) wohlwollend betrachtet und kommentiert werden.

  8. hmm.

    du, ihr werft da viele interessante Gedanken auf.
    Tanja, du hast recht viele dieser Aktionen nerven, besonders weil es fast immer das gleiche zu „gewinnen“ gibt.
    Es kommt mir oft echt vor wie eine Marketingaktion.

    aber es gibt solche und solche Blogs, die meisten sind wirklich mehr oder weniger Persönliche Tagebücher, Sachen die dem Autor beschäftigen und die er Teilen möchte. Dann gibt es unter denen welche aus denen man als Leser einen echten Mehrwert ziehen kann, meist kommt das von Leuten die da voller Leidenschaft hinter stehen.
    Mir fällt da besonders, Spührsin, der Stielpirat und Kverfeldein ein, das sind Blogs die ich einfach gerne lese.
    Bei diesen Leuten habe ich auch nicht das Gefühl das sie den Blog nur betreiben um mir was zu verkaufen oder weil ihnen ein Sozial Media Berater gesagt hat, das man das heute so machen muss.

    Andere Blogs, wie zb der von Calvin oder Korlob Gerst kommen mir Kommerzieller vor aber der ist auch noch OK. Sie bleiben Ehrlich und das jemand mit einem Blog Geld verdienen will ist ja auch mehr als legitim.

    was diese Lobhudelei anbelangt.
    das ist auch etwas interessantes, ich glaube das kommt davon, wenn man jemanden Folgt dann wird er für ihn fast so etwas wie ein Freund, und Postet und bei deinem Freund neigt man dazu eben was nettes zu sagen.
    ich denke einfach das darf man nicht zu ernst nehmen

    lg
    Till

  9. Ja, Tilla würde sagen, dass Du zu gut für diese Welt bist. ;) Aber Tilla würde auch sagen, dass das gut so ist.

    Leider haben die Nachbarn hier keine Glitterblinksuperduperschlittentiere in ihren Gärten. Also schaut man sich das Glittergedings in den Blogs an. Und entweder mal trinkt einen Glühwein drauf oder man schreibt einen Blogpost. Isso. Und ist auch gut so.

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