Ich? Ich!

Ihr kennt das sicherlich auch. Auf Fotos von Parties, Geburtstagen, Agenturausflügen usw. seid ihr meistens nicht oder kaum vertreten, weil ihr ja selbst die Fotos macht. Weitestgehend ist das auch völlig in Ordnung aber ich habe festgestellt, dass es wirklich extrem wenig Fotos von mir gibt. Im Agenturbooklet wird immer noch ein Bild von vor 2,5 Jahren verwendet. Das musste ein Ende haben.

Letzte Woche wollte ich DSL Remote auf dem Studiorechner installieren, damit ich vom iPhone und iPad im kleinen Studio etwas unabhängiger arbeiten kann. Leider ist dieser Versuch gescheitert, weil der Rechner unten kein eigenes WiFi erstellen kann. Meinen Schläppi hatte ich nicht dabei also dachte ich, ich könnte die Zeit ja auch produktiv nutzen und ein paar Selfs erstellen. Zum ersten Mal! Und so setzte ich es unter das Thema „Tanjas-Ich-Test“.

Ich platzierte den großen Monitor so, dass ich „etwas“ in der hinteren Ecke sehen konnte. Die Blitze stellte ich so auf – hoffte ich – dass das Licht einigermaßen gut verteilt würde. Die Kamera durfte alle 10 Sekunden ein Bild machen und stand auf Autofokus. Also quasi null Kontrolle.

Anschließend drückte ich das Knöpfchen, spurtete ins „Set“ und überlegte, was ich denn machen könnte (ja, das sollte eigentlich vorher passieren). KNIPS. Äh … Moment … nicht so schnell. KNIPS. Verdammt. Na egal. Nach einer halben Minute hatte ich mich an den Auslöseabstand gewöhnt und machte mich gepflegt zum Affen.
Im Kopf hatte ich auf einmal die quäkende Heidi Klum, die ihren angehenden Topmodells ins Ohr schreit, sie seien nicht wandelbar genug. Wandelbar bin doch allemal. Pah. Ok, vielleicht 30 Jahre zu alt aber dafür schäme ich mich auch nicht, die Kamera anzubrüllen, mich mit dem Blitz zu unterhalten oder mit dem Verbindungskabel zu diskutieren. Auch Headbanging ist kein Problem.
Zwischendurch hoffte ich inbrünstig, dass niemand vorbei kommt würde. Wie hätte ich das erklären sollen? Nein, hier ist niemand. Ich habe nur eine Auseinandersetzung mit meiner Softbox? Ich nehme an, Wassermelonen tragen ist ähnlich dämlich. :o)
Aber es hat Spaß gemacht. Gut war auch, dass ich hinterher keinem Fotografen für miese Bilder die Schuld geben konnte. Nein, ich war ganz allein. Zwischendurch habe ich die Blitze immer mal wieder verschoben und die Stärke verstellt. Auch den Kamerastandpunkt habe ich einmal verändert.

Und natürlich sind das keine optimalen Ergebnisse. Wie auch. Aber ich mag die Fotos. Und ich mag mich. HIER JETZT KURZER SELBSTFINDUNGSPROZESS (keine Angst – dauert nicht lange): das sollte ich mir übrigens öfter sagen. Und zwar laut. Ja, ich mag mich. Ja, ich zeige euch die Bilder gern. Auch unoptimal. Bin ich schließlich auch. Unoptimal.

Ich habe keine Falte weg retuschiert. Ich habe auch nichts weichgezeichnet. Ich habe nur einen ganz leichten Farbfilter benutzt.
Ich wusste vorher, dass ich viele Härchen im Gesicht habe. ABER soooo viele? Alter Schwede!
Was ich besonders an mir mag, mag ich auch auf diesen Bildern. Meine Augen, meine Hände und meine Haare.

Das war bestimmt nicht das letzte Mal. Selfs sind schwierig. Grimassen schneiden ist einfach. Ernst, wütend oder verletzlich schauen ist schwierig. Sich selbst auf Bildern zu beurteilen ist schwierig. Vor der Kamera zu stehen ist schwierig. Aber das, was ihr hier seht, bin ich. Jedenfalls aus meiner Sicht.

Unten seht ihr  beispielhaft ein paar Bilder. Anschließend gibt es noch das zusammengeschnittene Bild-Video (die Bildkomprimierung ist leider kurz vor unterirdisch). Mit über 70 Bildern will ich euch hier nun doch nicht quälen. Und schnell hintereinander mit der passenden Musik unterlegt, ist es doch direkt viel besser.

 

 

 

 

 

 

[vimeo id=“30619906″ w=“700″ h=“500″]

11 Gedanken zu „Ich? Ich!“

    • Was ist denn falsch ausser „Sas“?
      Ich schreibe die Artikel oft spät am Abend. Da kann sich schon mal der ein oder andere Fehler einschleichen. :)
      Du kannst gern Korrektur lesen.

  1. Haaaa! Wie geil! Ich schrei mich weg! Da ist ja ein Bild lustiger als das Andere! Aplaus, sowas trau ich mich nicht!

    Die Haare-Schüttel-Bilder gefallen mir am Besten! Und die Schiele-Bilder! *hihi*

    Ach so, und die Katze ;-)

    LG

    Silke

  2. Ich mag am liebsten das „Äffchen“-Bild. Wo du an deinen Ohren ziehst.

    Und eigentlich wollte ich da noch mehr zu sagen. Aber das erzähle ich dir mal beim Kaffee :)

    • Meine Mutter hat gesagt, auf dem Bild sehe ich aus wie meine Omma. Hähä. Das find ich gut. Ist ein Kompliment.
      Kaffee? Erzählen? Ja gern. Ruf doch mal durch. *knuff

  3. Ich meine das Bild, in dem du die Hände so als „Klauen“ nach vorne machst und „fauchst“ oder so. Kann es schlecht beschreiben. Sieht halt aus, wie aus Cats. Ist glaube im Video!

  4. Kenn ich, heute wollte ich eigentlich neue machen. Sehe aber etwas zu müde aus ;)
    Also morgen. Oder mit der Holga, haha.

    Ich finde ja #3 ganz entzückend :)

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