Manchmal läuft alles richtig.
Nach einem Gespräch über die Blues/Jazz/Musik-Ausgehmöglichkeiten in New Yok mit meinen Kollegen eine Woche vor unserer Reise, erinnerte ich mich an einen Tipp von Siggi, dass wir unbedingt mal ins Blue Note gehen sollten. Mit einer eher geringen Erwartungshaltung besuchte ich also die Webseite des Blue Note und traute meinen Augen nicht, als sich das Bild von Al Jarreau auf dem Terminplan öffnete. Er dort. In unserer Woche. Wahhh. Als ich dann auch noch zwei Karten für die Samstag-Abend Spätvorstellung als Vorbestellung ergattern konnte, war ich völlig fertig. :o) Ich glaube, ich bin durch die Agentur gerannt und habe jedem, der es hören wollte oder auch nicht, davon erzählt.
Dann waren wir in New York und der Abend rückte näher. Das größte Problem war die Müdigkeit aber wir hielten uns natürlich tapfer. Wie würde es in diesem berühmten Jazz-Lokal wohl sein?
In der Warte-Schlange wurden wir von einem Mitarbeiter nach unserem Namen gefragt, die Reservierung wurde abgehakt und gegen 22.oo Uhr öffneten sich die Türen. Alles locker. Wir bekamen einen Platz in der hinteren Reihe vor der Bühne zugewiesen. Es war eng und es war klein und es war großartig.
Die Bühne war zum greifen nah und wir wurden immer hibbeliger. Und als sich schließlich die beiden Mädels auf die Bühne begaben und anfingen zu spielen, war ich nach der ersten Minute verzaubert. Was für ein Rhythmus … das groovte … die beiden hatten es im Blut. Warum waren wir nochmal hier? Ach ja, Al Jarreau … haha. Er kam dann auch. Hatte einen ständigen Begleiter hinter sich – einen jungen Mann, der auf ihn aufpasste wie ein Luchs. Allerdings kam es mir vor, als wäre er eher um seine Gesundheit als um seine Sicherheit besorgt. So war es wohl auch.
Was dann kam, kann ich schlecht mit Worten beschreiben. Ich noch habe nie bessere Live-Musik gehört. Al oder George alleine wäre wahrscheinlich schon großartig gewesen. Zusammen waren sie eine „Lifetime Experience“. Der Gesang von George lässt einen alles vergessen. Ich habe mich dabei ertappt, mit offenem Mund da zu sitzen während die Gänsehaut meinen Arm hoch krabbelte. Berni würde jetzt ganz laut „Alter Schwede“ ausrufen. Al ist ein Entertainer, wie er im Buche steht. Jazz-Vocal-Artist oder Jazz-Vocalist … diesen Namen trägt er zurecht. Von ganz oben nach ganz unten. Schnell, langsam … er beherrscht seine Stimme wie wahrscheinlich wenige Menschen. Meine Beine hüpften, meine Hände klatschten, die Schultern swingten (sagt man das so?), der Kopf kreiste. Und das alles auf einem engen Stuhl mit Menschen, die das gleiche taten und spürten.
Die beiden lieferten eine Show, bei der sich während der letzten beiden Songs niemand mehr auf den Stühlen halten konnte. Das Blue Note tanzte.
Und wenn ich jetzt daran denke, tanze ich immer noch.
Thanks Al Jarreau for the great performance and signing all of Manfreds CD-Covers, thanks George Duke for the goosebumps all over my body, thanks Esperanza Spalding and Terry Lyne Carrington for this great music and thanks Blue Note for this unforgettable night in New York City on the 14th of May 2011!
wow, wow, wow… aus jedem deiner Worte spricht die Begeisterung, aus jedem deiner Bilder fließt so viel an Emotionen, man hat fast das Gefühl dabei gewesen zu sein… Auch wenn ich zugegebenermaßen sehr wenig von Al Jarreau kenne, du verstehst es einen mit deinem Bericht und den Bildern in Bann zu ziehen… na dann werd‘ ich mal ein wenig bei Youtube stöbern gehen :-)
Rike, danke für das Feedback. Ich war schon etwas ängstlich, dass genau DAS nicht rüber kommt. Bilder sind ja dann immer noch etwas anderes, wenn man nicht selbst dabei gewesen ist. Aber wenn die Stimmung rüber kommt, dann habe ich alles richtig gemacht. *freu*
Und ja, ich war/bin begeistert. Ganz im Gegensatz zum Vorgänger-Artikel. *g*
Schau bei YouTube auch nach George Duke. So ein genialer Musiker.